Einleitung Rubrik Sexualisierte Gewalt
Sexualisierte Gewalt ist ein großes Thema in der Auseinandersetzung mit Männlichkeit. Zuletzt zeigten zum Beispiel die Vorfälle auf dem Festival „Monis Rache“ (wo ein cis Mann Videoaufnahmen von Frauen auf Toiletten machte und im Internet zum Verkauf anbot) und die nun öffentlich gewordenen wiederholten Vorfällen von sexualisierter Gewalt in Berliner linken Szene-Orten: Auch dort, wo sich vermeintlich mit der eigenen Männlichkeit befasst wurde, finden Übergriffe statt.
Warum? Und was können wir dagegen tun? Wie kann Täterarbeit funktionieren? In dieser und den nächsten Ausgaben wollen wir uns dem Thema nähern. In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit einer „historischen“ Perspektive:
Dieses Thema ist nämlich nicht neu. Vielmehr drehen sich Debatten seit Jahrzehnten um die Ursachen und Umgangsmöglichkeiten mit sexualisierter Gewalt und männlicher Täterschaft. Aus diesen Debatten lässt sich weiterhin viel lernen, weshalb wir hier einen Beitrag aus dem Anfang der 1990er Jahre erschienenen (pro)feministischen Männerrundbrief abdrucken. Die Begrifflichkeiten haben sich geändert. Der Inhalt ist oft frappierend gleich geblieben. (Der Text ist unverändert abgedruckt, außer einer nicht mehr aktuellen Fußnote und einer leichten Kürzung.)
Wir werfen zudem in einem aktuellen Beitrag einen Blick auf männliche* Betroffenheit von sexualisierter Gewalt und schauen darauf, welche Hindernisse Männlichkeit im Erkennen und der Aufarbeitung von Gewaltwiderfahrnissen bedeutet.